Wie man einen selbstgemachten Kompostbeschleuniger herstellt

  • By: Sam Richards
  • Date: Mai 31, 2022
  • Time to read: 4 min.

Was ist zu tun, wenn der Komposthaufen ewig braucht, um zu verrotten? Es ist sinnvoll, einen weiteren Haufen für Schnittgut und Obst- und Gemüsereste anzulegen, damit die organischen Abfälle nacheinander aufgefüllt werden und in Ruhe zu Humus reifen können. Wenn Sie aber nur einen Komposter haben, gibt es einen Trick, um den Prozess zu beschleunigen.

Um die Zersetzung wirklich in Gang zu bringen, ist es nicht notwendig, einen kommerziellen Kompostbeschleuniger oder einen Schnellkomposter aus Plastik zu kaufen. Sie können den Kompost einfach mit einer selbstgemachten, natürlichen Lösung impfen, die den Verrottungsprozess fördert, den Haufen schneller zusammenfallen lässt und schneller zu wertvoller Humuserde führt.

Was Sie brauchen:

  • 0,5 kg Zucker oder 250 ml Melasse
  • 8 l lauwarmes Wasser
  • 200 g Wurmhumus und/oder 1 Würfel Hefe

Tipp: Anstelle von handelsüblicher Hefe und lauwarmem Wasser können Sie auch selbst gemachte wilde Hefe verwenden. Da sie weniger konzentriert ist, empfiehlt es sich, die doppelte Menge zu verwenden, d. h. etwa drei bis vier Liter.

Herstellung und Verwendung von Kompostbeschleunigern

Die Herstellung von Kompostbeschleunigern ist recht einfach:

  1. Füllen Sie einen Eimer mit lauwarmem, chlorfreiem Wasser und geben Sie den Hefewürfel oder frischen Wurmhumus hinzu.
  2. Mischen Sie das Wasser gut durch, um Luft einzubringen.
  3. Geben Sie nun den Zucker/die Melasse hinzu und rühren Sie die Mischung, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
  4. Diese Mischung etwa 1 Stunde lang stehen lassen. Währenddessen von Zeit zu Zeit umrühren.
  5. Tragen Sie nun den fertigen Kompostbeschleuniger mit einer Gießkanne gleichmäßig auf Ihren Komposthaufen auf und mischen Sie ihn gut durch.
  6. Innerhalb der nächsten 3 Tage sollte nun die Temperatur des Komposthaufens ansteigen. (Wenn Sie die Temperaturkurve überwachen wollen, empfehlen wir ein Kompostthermometer).
  7. Nach etwa 1 Woche können Sie den Komposthaufen umdrehen oder erneut gut durchmischen. Eine weitere Zugabe von Kompostbeschleuniger ist nicht erforderlich.
  8. Der Komposthaufen erwärmt sich wieder und kann 7 Tage nach dem letzten Umsetzen verwendet werden.

So funktioniert der DIY-Kompostbeschleuniger

Kompostierbare Abfälle werden von Mikroorganismen, Bakterien und Pilzen, aber auch von größeren Tieren wie Würmern zersetzt. Wenn neue Pflanzenabfälle auf dem Komposthaufen aufgeschichtet werden, müssen sich die Mikroorganismen erst „durcharbeiten“, bevor sie mit ihrer Arbeit beginnen können. Die Hefepilze, die mit dem Gießwasser sofort an die richtige Stelle gelangen, vermehren sich sehr schnell und beschleunigen die Zersetzung. Zucker und Wasser bieten optimale Arbeitsbedingungen für die Mikroorganismen. Weitere hilfreiche Faktoren für eine schnelle Zersetzung sind eine feuchte, warme und luftige Umgebung. Deshalb ist es wichtig, den Komposthaufen richtig anzulegen und zu pflegen.

Ein „guter“ oder aerober Kompostierungsprozess findet in einer Umgebung statt, die feucht (80%), warm (>15°C) und luftig (aerob) ist. Unter diesen Bedingungen können sich die Bakterien und Pilze am besten vermehren. Die dafür benötigte Energie stammt aus Stickstoff und Kohlenstoff, die idealerweise in einem Verhältnis von 1:20 vorhanden sein sollten. Da manchmal einer der Faktoren fehlt, ist ein Kompostbeschleuniger eine schnelle Möglichkeit, die optimalen Bedingungen zu schaffen.

Tipp: Wenn Sie Wurmkompost auf dem Balkon haben, können Sie auch einen Kompostbeschleuniger mit frischem Wurmhumus herstellen. In der Erde wimmelt es von Mikroorganismen, die zur Zersetzung beitragen. Fügen Sie dem Wasser anstelle von Hefe etwa 200 Gramm Wurmhumus hinzu.

Der aufgelöste warme Zucker bietet in Verbindung mit dem Kompost einen idealen Nährboden für die Bakterien.

Die guten Bakterien und Pilze aus dem Wurmhumus vermehren sich so sehr schnell und beginnen mit der Zersetzung der Biomasse. Die Hefe ist eine gute zweite Wahl, um zersetzende Pilze einzubringen. Dank der Melasse gibt es genug Energie, um den Komposthaufen zu erhitzen (Heißrotte).

Damit die Heißrotte gut abfließen kann, sollte der Komposthaufen mindestens 1 m³ groß sein, aber noch locker aufgeschichtet werden. Durch die Heißrotte werden dann viele unerwünschte Pilzsporen und Unkrautsamen innerhalb von 24-72 Stunden abgetötet.

Nach der Heißrotte folgt die Reifephase, in der die Nährstoffe im Kompost gebunden werden. Dies erfordert weit weniger Energie.

Korrekte Anwendung

Es wird empfohlen, den Kompostbeschleuniger mit einer Gießkanne auszubringen. So wird eine gleichmäßige Ausbringung gewährleistet. Ideal ist ein trockener, nicht zu sonniger Tag mit Temperaturen um 20° C.

  • Flüssigkeit gleichmäßig auf den Komposthaufen gießen
  • Gründlich mischen

Jetzt müssen Sie abwarten. In den folgenden drei Tagen sollte die Temperatur im Komposthaufen ansteigen. Für einen Laien ist diese Heißrotte schwer zu beurteilen, daher kann es sinnvoll sein, ein spezielles Kompostthermometer aus dem Fachhandel zu Rate zu ziehen.

Eine Woche nach der Ausbringung wird der Komposthaufen erneut gründlich durchmischt und/oder gegebenenfalls umgesetzt.

Wie lange es nun individuell dauert, bis der Humus genutzt werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Luftfeuchtigkeit
  • Grad der Zerkleinerung
  • Material
  • Temperatur
  • Zusammensetzung des Abfalls

Im Allgemeinen wird jedoch davon ausgegangen, dass sich nach etwa acht bis zehn Monaten ein fantastischer Humus bildet.

Pflanzenmischung als Kompostbeschleuniger

Pflanzen wie Baldrian, Beinwell, Brennnessel oder Farnwedel können den Kompost ebenfalls beschleunigen. Sie werden mit Wasser versetzt, damit sie gären.

Nach dem Gärungsprozess mischen Sie sie mit Wasser im Verhältnis 1:10 und geben die Lösung zum Kompost.

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